Frankreich mit dem Zug Michaels Radreise mit dem Klapprad durch Südfrankreich

Michaels Reise mit E-Klapprad und Zug durch Südwestfrankreich

Michael mit seinem Koffer auf dem Faltrad. Eine Hand am Lenker, eine am Koffer beim Bahnhofswechsel in Paris
Michael mit seinem Koffer auf dem Faltrad. Eine Hand am Lenker, eine am Koffer beim Bahnhofswechsel in Paris.

Im Mai führte Michael seine erste größere Reise des Jahres nach Südwestfrankreich, genauer gesagt ins Departement Landes. Die Region, einst Teil der historischen Gascogne, ist nicht nur Heimat des legendären Musketiers D’Artagnan und des Philosophen Montesquieu, sondern auch ein Ort voller kultureller Eigenheiten: eine vom Okzitanischen geprägte Sprache mit baskischem Einfluss, endlose Wälder, weite Strände und charmante Dörfer.

Wer abseits touristischer Trampelpfade radeln, Natur erleben und regionale Kultur entdecken möchte, findet in Michaels Reisebericht eine inspirierende Kombination aus echten Erlebnissen, praktischen Tipps und kritischem Blick auf Infrastruktur und Alltagstauglichkeit. Der Artikel richtet sich an Genussradler:innen, Individualreisende, Frankreichliebhaber:innen und alle, die ihre Touren gerne mit Bahn, Bootsfahrten oder einem guten Marktbesuch verbinden – ob mit oder ohne Klapprad

Inhaltsverzeichnis

Die Zugplanung: Verbindung finden und buchen sind oft zwei paar Stiefel

Die eigentliche Idee klang einfach: Frankreich mit dem Zug erkunden, das E-Klapprad dabeihaben und die Atlantikküste entspannt auf zwei Rädern entdecken. Doch der Weg zur passenden Zugverbindung war alles andere als geradlinig.

Kein zentrales Buchungssystem – viele Plattformen

Michael hatte gehofft, wie im Vorjahr einfach mit dem ÖBB-Nachtzug nach Paris zu fahren und dort in einen TGV umzusteigen. Doch als er im Februar buchen wollte, waren sämtliche Liegewagenplätze bei der ÖBB ausverkauft.

Also begann die aufwändige Recherche:

Er klickte sich durch gleich sechs verschiedene Plattformen – Scotty, Trainline, Omio, Deutsche Bahn, SBB (Schweizer Bahn), Trenitalia und SNCF (Französische Bahn)– auf der Suche nach einer Kombination aus günstigen, zeitlich sinnvollen und radfreundlichen Verbindungen.

Besonders ärgerlich: Manche Portale zeigten zwar alle Strecken an, ließen aber nur Teilbuchungen zu – meist bis zur deutschen Grenze. Wer nach Frankreich wollte, musste die Tickets in mehreren Etappen zusammenstellen.

Spartipp: Carte Avantage Senior TGV INOUI

Eine große Hilfe bei der Preisgestaltung war für Michael die „Carte Avantage Senior TGV INOUI“ – ein Rabattprogramm der französischen Bahn (SNCF). Für 49 € im Jahr bot sie zahlreiche Vorteile:

Gerade für Vielfahrende oder Langzeitaufenthalte in Frankreich lohnt sich diese Karte schnell – auch für Reisende aus dem Ausland.

Die gebuchte Route nach Frakreich mit dem Zug – inklusive Preise

Nach stundenlanger Recherche buchte Michael folgende Route:

Gesamtkosten für die einfache Anreise: 145,04 €

Fazit zur Zug-Planung

Ohne digitale Vorkenntnisse oder Erfahrung mit internationalen Zugportalen wäre es kaum möglich gewesen, so gezielt und günstig ans Ziel zu kommen.

Was sich am Ende auszahlt(e):

Michael war am Ende froh, all das in Kauf genommen zu haben – denn die Reise mit dem Klapprad durch Südfrankreich sollte zu einem echten Highlight werden.

Anreise mit dem Zug: Von Wien bis ans Ziel in Frankreich

Früh am Morgen bricht Michael mit seinem Klapp-E-Bike, einem mittelgroßen Koffer auf dem Gepäckträger und Rucksack zum Wiener Westbahnhof auf. Der Start gelingt reibungslos: Das kompakte Rad ist rasch zusammengeklappt und findet problemlos Platz im Niederflurwagen der Westbahn. In München folgt der Umstieg in den ICE – dank des klugen Handlings (Sattel rein, Pedal abmontiert) passt das Rad auch hier in die Gepäckbereiche.

In der einen Hand das Faltrad, in der anderen der Koffer. Michael muss bei seiner Reise mit dem Zug sein Gepäck oft tragen.

In Karlsruhe gestaltet sich der Bahnsteigwechsel wegen Bauarbeiten und außer Betrieb gesetzter Lifte zwar etwas abenteuerlich, doch Michael findet eine gute Grifftechnik, um Rad und Koffer sicher die Treppen hinunterzubringen. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Bahnhofsrestaurant geht es weiter Richtung Frankreich.

Ein technischer Defekt zwingt zum Umsteigen auf einen nächsten Zug. Trotz vager Ansagen und Bahnsteigwechsel behält Michael die Nerven, findet einen sicheren Platz für sein Rad und sogar noch einen freien Sitz im Speisewagen. Mit etwas Verspätung trifft er in Paris ein. Die Fahrt quer durch die Stadt zum Bahnhof Austerlitz wird zur Herausforderung: Schmale, holprige Radwege und die Hand auf dem Koffer verlangen Aufmerksamkeit und Geschick.

Im SNCF-Nachtzug wartet die nächste Überraschung: Das Klapprad passt nicht unters Bett. Nach einem kurzen Intermezzo im Gang findet sich eine kreative Lösung: ein freies Bett als Abstellplatz. Erst später entdeckt Michael den Hinweis auf seinem deutschsprachigen Ticket: Klappräder dürfen kostenlos mitgenommen werden – vorausgesetzt, sie sind verpackt und mit Namen versehen. Die offizielle Regel: Ein Klapprad unter 130 x 90 cm gilt als Handgepäck.

Trotz kleiner Widrigkeiten verläuft die Nacht angenehm. Das Abteil ist mit Decke, Wasserflasche, Leselicht, Steckdose und WLAN ausgestattet. Auch wenn die Sanitäranlagen erst spät öffnen und die Durchsagen ausschließlich auf Französisch erfolgen, gelingt die Orientierung mithilfe von Google Maps. Pünktlich um 7 Uhr erreicht Michael seinen Zielbahnhof – auf der falschen Seite, ohne Aufzug. Ein letztes Mal geht es mit Rad und Gepäck über eine steile Brücke, bevor die Reise fast geschafft ist.

Home Exchange: Kosten sparen mit Charme

Nach dem letzten Kraftakt am Bahnhof bringt Michael sein Klapprad in wenigen Kilometern über ruhige Landstraßen zum Ferienhaus. Die Morgensonne liegt über der Szenerie, die Straßen sind leer – ein sanfter Start ins Abenteuer.

Das Haus: ein freistehender Bungalow im 60er-Jahre-Stil, vermittelt über die Plattform Home Exchange. Für knapp drei Wochen darf Michael hier kostenlos wohnen, inklusive voll ausgestatteter Küche.

Zur Begrüßung warten hausgemachte Köstlichkeiten: Paté, Civet de Chevreuil (Rehpfeffer) und ein fruchtiger Aperitif. Wer ähnlich reisen möchte, sollte sich Home Exchange genauer ansehen – die Kombination aus authentischem Wohnen, Kulturaustausch und der Einsparung bei den Unterkunftskosten macht es zu einer spannenden Alternative zu klassischen Unterkünften.“

Tourenvielfalt mit Fahrrad und Zug in Frankreich: zwischen Atlantik, Pyrenäen und Kulturstätten

Kaum angekommen, begann für Michael das eigentliche Abenteuer: Südwestfrankreich auf zwei Rädern zu entdecken. Ausgangspunkt war ein Bungalow in der Nähe von Saint Vincent de Tyrosse – ideal gelegen zwischen Wäldern, Küste, Flüssen und kulturellen Kleinoden. Mal fuhr er direkt los, mal kombinierte er Zug und Rad – was dank seines Klapprads stets flexibel möglich war.

Abenteuerliche Anreise zur Course Landaise

Michael plante eine Nachmittagsfahrt zur traditionellen Course Landaise im Ort Tercis-les-Bains. Die 17 Kilometer lange Strecke erwies sich allerdings als tückisch: Google Maps leitete ihn mehrfach auf unpassierbare Feldwege oder Sackgassen. Trotzdem schaffte er es rechtzeitig zur Veranstaltung, bei der lokale Künstler waghalsige Stunts mit jungen Stieren aufführten, einem unblutigen Stierkampf.

Die Arena mit Torrero beim unblutigen Stierkampf


Michael beschreibt:

Die „Arena“ ist temporär aufgestellt und ich bin einer von ganz wenigen Touristen. Es ist beeindruckend mit welcher Gewandtheit die Toreros dem anrennenden Stier ausweichen oder ihn überspringen, sogar auch mit zusammengebundenen Beinen!!!. Nicht immer geht es „reibungslos“ zu, einige Male erwischt der Stier die Toreros mit den Hörnern, auch wenn deren Spitzen „gepolstert“ sind, manchmal gibt es einen Sturz, viele blaue Flecken und einmal auch ein blutender Hintern sind die Folge.


Auf dem Rückweg nutzte er die landschaftlich reizvollere Route entlang des Flusses Adour. Technische Probleme zwangen ihn jedoch, ohne E-Unterstützung weiterzufahren.

Tipp: Akku- und Mechanik-Check vor der Abfahrt nicht vergessen – und bei Routenplanung neben Google auch auf Fahrrad-Apps setzen.

Ausblick auf Biarritz

Entlang der Dünen nach Biarritz

Einige Tage später führte ihn eine weitere Tour Richtung Atlantikküste – nach Biarritz, dem berühmten Seebad mit mondänen Villen, Palasthotels und surfenden Jugendlichen.

Die Hinfahrt verlief überwiegend auf geteerten Radwegen, oft hinter Dünen versteckt. Nur gelegentlich musste er unkomfortable Umwege nehmen – z. B. an Kreisverkehren mit drei Ampelquerungen. Häufige Markierungen wie „Sharrows“ oder „Grün bei Rot“-Pfeile halfen bei der Orientierung.

In Biarritz selbst radelte er entlang der Küstenpromenade, bestaunte die Architektur im Art-Déco-Stil und stärkte sich mit einem Cappuccino. Für den Rückweg nahm er den Zug – allerdings mit einem kleinen Buchungs-Fauxpas: Das Online-Ticket war versehentlich für den falschen Tag gebucht worden, so musste er nochmal buchen.

Auf dem Heimweg machte Michael Halt bei einem Hofladen, wo er frischen Spargel und Kiwis direkt vom Bauernhof kaufte – zu günstigen Preisen.

Wasserschloss Château des duc Montréal
Wasserschloss Château des duc Montréal

Kulturtour in die romanischen Dörfer & Kirchen

Auch das Landesinnere bot Überraschungen. Eine 57 km lange Rundtour führte ihn über den Fernradweg entlang des Adour in den Ort Ortheville, mit romanischer Kirche und schön renoviertem Ensemble. Danach weiter nach Peyrehorade, wo ihn ein prächtiges Wasserschloss wie aus dem Bilderbuch erwartete, und weiter in das gut erhaltenes romanisches Dorf Hastingues, das sich rund um eine eine Abtei bzw. eine Bastide erstreckt.

Ein kurzer Halt in Saint Martin de Hinx rundete die Kulturtour ab – dort besichtigte er noch eine weitere romanische Kirche, bevor es wieder Richtung Unterkunft ging

Flusslandschaft am Courant, beide Flussufer des breiten Gewässers mit Bäumen und dichter Vegetation.
Der Courant d’Huchet wird gerne auch als „Amazonas“ betitelt
Mündungslandschaft des Courant mit breiten Sandbänken an beiden Ufern
Der Courant d’Huchet mündet im Atlantik

Naturwunder Courant d’Huchet – per Rad & Boot

Ein echtes Highlight der Reise war der Tag am Courant d’Huchet, einem naturgeschützten Fluss, der vom Lac de Léon zum Atlantik führt. Frühmorgens um 7:15 Uhr brach Michael auf, um die knapp 45 km entfernte Bootsanlegestelle bei Pichelebe rechtzeitig zu erreichen. Der Weg: nahezu verkehrsfrei, gut asphaltiert, meist im Schatten – dank alter Bahntrassen zwischen Saint Vincent, Soustons und Léon.

Am Ziel angekommen, wartete eine Überraschung: Die Morgentour fiel wegen eines umgestürzten Baums aus. Statt Frust entschied sich Michael zu einem langen Spaziergang entlang des Flusses – durch Urwald, Korkeichenwälder, Dünen und Schilflandschaften bis zum Meer. Dort tummeln sich eine große Zahl Surfer:innen an einem riesigen breiten Strand, an dem sich die Atlantikwellen brechen. Ein Croissant zur Stärkung, später vietnamesischer Eiskaffee mit Kondensmilch und Eiswürfeln (Michael dachte Eiscreme) und ein Toast mit Hummer rundeten die Wartezeit ab.

Am Nachmittag fand die Bootstour dann doch statt. Michael beschreibt:

“Zuerst flussaufwärts Richtung See durch ganz dichten „Urwald“, riesige Farne, alte Bäume (auch Exoten, welche im 19. Jahrhundert gepflanzt wurden), jede Menge Getier. Kurz vor dem See wird gewendet und es geht mit der Strömung den Fluss hinunter bis kurz vor der Mündung (dort gibt es kleine Steilstufen, damit kein Seewasser in den Fluss dringt). Der Bootsmann erzählt jede Menge zu Natur und Geschichte, so wurden unter Napoleon (III?) die Dünen künstlich erhöht, um das Land vor Überschwemmungen durch Sturmfluten zu schützen. Die riesigen Seen samt Marchland wurde trockengelegt urbar gemacht und überwiegend aufgeforstet.”

Mit Zug in die französischen Pyrenäen – diesmal ohne Rad

Auch ohne Fahrrad lohnte sich ein Ausflug in die Pyrenäen. Michael machte sich an einem bewölkten Morgen mit Zug und Bus auf den Weg zum Berg Le Rhune, gelegen nahe der baskischen Küste. Die Wetterprognose versprach ab dem frühen Nachmittag Sonnenschein – Grund genug für einen ambitionierten Tagesausflug. Für nur 8,30 Euro brachte ihn der Zug ins malerische Saint-Jean-de-Luz, wo er die Wartezeit auf den Bus mit einem Bummel über den internationalen Markt überbrückte. Hier trifft baskische Tradition auf moderne Vielfalt, ein perfekter Ort für einen ersten Kaffee.

Mit dem Bus (Hin- und Rückfahrt 2,80 Euro) ging es weiter hinauf zum Col de Saint Ignacio, wo sich langsam die Wolken lichteten. Bei einem Espresso (1,50 Euro) mit Aussicht fiel auf: Hier wird wieder “anstandslos” Englisch gesprochen. Auf den Gipfel des Le Rhune führt eine 100 Jahre alte, liebevoll restaurierte Zahnradbahn (Hin- und Rückfahrt 25,50 Euro). Oben angekommen lag der Gipfel jedoch vollständig in Wolken, Sicht gleich null. Statt Panoramablick gab es eine Stunde Tee und Tourist-Guide hören im Schutzhaus auf dem Gipfel.

Zurück im Tal blieb Zeit für einen weiteren Streifzug durch Saint-Jean-de-Luz. Die Stadt entfaltet mit ihren Bäckereien, Eisdielen und dem maritimen Flair einen ganz eigenen Reiz. Michael ließ sich ein Eis für 1,60 Euro schmecken und kaufte Brot in einer Bäckerei mit unzähligen Baguette-Varianten („integrale“ heißt hier „complete“)

Ausflug ins Vogelschutzgebiet Marais d’Orx

Tags darauf folgte ein früher Start ins Vogelschutzgebiet Marais d’Orx. Der See stammt aus der Zeit Napoleons als dieses Gebiet für die landwirtschaftliche Nutzung trockengelegt werden sollte. Das Abpumpen des Wassers gelang aber nicht vollständig und so wurde das Gebiet unter Schutz gestellt, da es als Rastplatz für unzählige Vögel dient. Dort nahm Michael an einer Führung teil, bei der Vogelstimmen per Parabolmikrofon in Kopfhörer übertragen wurden – eine perfekte Gelegenheit, die BirdNET-App zu testen. Michaels Testergebnis: “tatsächlich haben alle Analyseergebnisse übereingestimmt.”

Über die Französich-Spanische Grenze mit dem Zug: Baskenland & Corniche basque

Für eine seiner letzten großen Touren wählte Michael eine grenzüberschreitende Route von Frankreich nach Spanien und zurück. Der Tag begann mit dem Zug nach Hendaye (Grenzstadt zu Spanien), doch schon am Bahnsteig zeigte sich: Die französische Bahn (SNCF) bietet nicht immer eine intuitive Orientierung. Es gibt oft keine Anzeige für einzelne Züge oder deren Richtung, weder am Bahnsteig noch auf dem Zug selbst. Trotzdem gelang der Einstieg, und Michael konnte samt Fahrrad in die Grenzstadt reisen.

Von dort aus radelte er über die Grenze nach Irun und weiter nach Hondarribia. Dort ließ er das Rad zurück, um zu Fuß den Anstieg in Richtung Jaizkibel in Angriff zu nehmen. Zufällig wurde er Zeuge eines Radrennens, bei dem erst Konvoi-Fahrzeuge und dann die Spitzengruppe die gesperrte Straße passierte. Bis knapp unterhalb des Gipfels reichte seine Zeit, dann drehte er um. Die Weitsicht bei sonnigem Wetter und grasende Pferde auf den Almen sorgten dennoch für echte Pyrenäen-Magie.

Zurück in Irun beeindruckte die verkehrsberuhigte Innenstadt: Radfahrende genießen auf breiten Straßen Vorrang. Auf der Stadtschnellstraße hingegen fehlten sichere Radspuren, und auch die EuroVelo 1 war schlecht ausgeschildert. So verpasste Michael beinahe eine eigens gebaute Radbrücke. Auch die Ausfahrt durch Hendaye war verwirrend und nicht immer eindeutig beschildert.

Entlang der Corniche basque ging es schließlich zurück in Richtung Norden. Die Route bot spektakuläre Blicke auf den Atlantik, forderte aber mit ständigen Aufs und Abs sowie teils steilen Passagen. Ab der Domaine Abbadia endete der Radweg abrupt, die Fahrt führte weiter auf einer stark befahrenen Küstenstraße.

Die Einfahrt nach Ciboure und weiter nach Saint-Jean-de-Luz war erneut schlecht markiert. In der Stadt selbst wurde Michael auf einen stark frequentierten Fußgängerstreifen entlang des Strands geleitet. Besonders im nördlichen Teil fanden sich schlecht gewartete, holprige Wege, die in einer unübersichtlichen Parkplatzeinfahrt endeten.

Erst in Guéthary und Bidart wurde es wieder angenehmer. Bei einem großen Cappuccino und einem Baba au Rhum stärkte sich Michael, bevor es entlang der Küstenpromenade durch das elegante Biarritz und weiter bis nach Bayonne ging. Dort gönnte er sich einen kurzen Bummel durch die wunderschöne mittelalterliche Altstadt, bevor es mit dem Zug zurück nach Saint-Vincent-de-Tyrosse ging.

Tipp: Diese Tour ist landschaftlich eindrucksvoll, verlangt aber gute Vorbereitung, v. a. bei der Navigation. Offline-Karten und ein wachsames Auge auf lokale Radwegmarkierungen sind unerlässlich.

Faltrad in Tasche im Intercity Nuit
Im Intercity Nuit muss das Faltrad verpackt im Fahrradabteil untergebracht werden
Faltrad ohne Hülle im ICE
Im ICE

Rückreise von Frankreich mit dem Zug – Erkenntnisse inklusive

Die Rückfahrt gestaltete sich ruhiger, aber nicht weniger herausfordernd: Das Klapprad diesmal ordnungsgemäß verpackt in einer Tasche und im Fahrradabteil untergebracht, wieder mit Nachtzug, wieder mit Umstieg in Paris – und erneut das Rad über Treppen schleppen.

Michael bemerkte nun auch, dass viele Waggons mit kleinen Radsymbolen beim Intercités de Nuit markiert waren – ein hilfreicher Hinweis, den er bei der Hinfahrt übersehen hatte. Hier wäre es hilfreich, wenn die Lage der Radwaggons auch in der App angezeigt würden.

Fazit & Tipps für deine eigene Reise mit Rad und Zug nach und durch Frankreich

Michael hat auf dieser Reise vieles gelernt – und wer selbst mit dem Faltrad durch Frankreich reisen möchte, profitiert von seinen Erfahrungen:

Vorteile des Faltrads:

Michaels wichtigste Tipps:

Frankreich mit dem Zug zu erkunden – und dabei ein Klapprad dabeizuhaben – ist nicht immer einfach, aber unglaublich lohnenswert. Michael würde es wieder tun. Und vielleicht bist du ja der oder die Nächste, die auf diese Weise die Gascogne entdeckt.

Danke Michael, dass du uns deinen Reisebericht zur Verfügung gestellt hast

Michael auf einer Bank am Bahnhof von Bayonne. Neben ihm sein Faltrad.

Ein herzlicher Dank geht an Michael Bockhorni, der uns seinen ausführlichen Reisebericht inklusive Bilder aus Südwestfrankreich zur Verfügung gestellt hat. Seine Erlebnisse, Beobachtungen und Tipps bilden das Fundament dieses Artikels – wir haben sie lediglich redaktionell aufbereitet, um sie für unsere Leser:innen übersichtlich und inspirierend aufzubereiten.

*Alle Fotos sind private Bilder von Michael Bockhorni, sie wurden uns für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt.

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