Ob 3 Tage oder 3 Wochen – mit dieser Packliste bist du bei deiner Fahrradtour optimal gerüstet

„Ich hatte anfangs viel zu viel Gepäck dabei!“
So geht es vielen, die mit mehrtägigen Fahrradtouren starten. Unsere Packliste hilft dir, damit du dich auf deiner nächsten Tour nicht unnötig abstrampeln musst.
Zusätzlich haben wir dir ein paar super Spar-Tipps und Hilfestellungen dazu gepackt: nutze, was du hast und behalte alles im Überblick.
Unsere Packlisten zum Drucken
Wenn du möchtest kannst du unsere Packlisten und die kleine Service-Checkliste auch zum Ausdrucken herunterladen:
Bevor es mit packen losgeht: Fahrrad & Zubehör
- Dein geliebtes Fahrrad (natürlich!)
- Fahrradhelm
- Fahrradlichter (vorne und hinten)
- Fahrradschloss
- Fahrrad Handschuhe
- ggf. Warnweste/Reflektor Band
Multifunktionale Kleidung für deine Fahrradtour Packliste
Hier kannst du sehr einfach Gewicht sparen: Nutze Kleidung, die du sowohl bequem beim Radfahren anziehen kannst, als auch „zivil“.
Ein Hoch auf Trekkinghosen und Leggings!
Kleidung & Schuhe: Gewicht sparen mit der Dreier-Regel
- 2 leichte Outdoorhosen (kurz, lang oder mit Zip)
- 3 T-Shirts (mindestens eines aus Naturfaser – Baumwolle, dünne Wolle)
- 2–3 Radunterhosen mit Polster
- 1–2 Leggings / lange Unterhose (kannst du unterziehen, wenn es kalt ist, oder darin schlafen)
- Longsleeve/Baselayer
- 3 Unterhosen
- 2–3 Sport BHs
- 3 Paar Socken
- 1 Paar warme Socken
- Badehose/Bikini/Badeanzug
- leichte Trekkingschuhe oder Fahrradschuhe
- Badeschlappen/Sandalen, in die du auch mit Sockenschlüpfen kannst (nicht sexy, aber sinnvoll)
- warme, gemütliche, leichte Jacke (leichte Daunenjacke o.Ä)
Extra-Tipp:
Checke deinen Kleiderschrank: Was trägst du sonst gerne beim Sport? – Nutze es!
Für längere Touren eignen sich Merino- oder Merinomix-Shirts, die halten dich länger frisch. Außerdem wärmt Wolle auch, wenn sie feucht ist.

Für jedes Wetter gerüstet: Regen-, Wind- und Sonnenschutz
- leichte Windjacke
- Regenjacke
- Regenhose
- alternativ Poncho
- evtl. Regenüberschuhe/Gamaschen
- Sonnencreme (mindestens LSF 30 und Schweiß resistent)
- Lippenschutz mit LSF
- Sonnenbrille
- 1-2 Multifunktionstücher/Banff
- (Fahrrad-)Cap
- ggf. Handschuhe
Extra-Tipp:
Regenhose und -jacke halten zwar Regen gut ab, du schwitzt im Sommer aber schnell.
Ein Poncho sorgt hier für genügend Belüftung. – Probiere aus, was für dich passt!
Kulturbeutel und Waschzeug für deine Radreise: Weniger ist mehr
- Reisehandtuch
- Zahnbürste
- Zahnpasta
- Seife/Shampoo
- Deo
- Rasierer
- Haarbürste/Haargummis
- Reise-Waschmittel oder Waschmittelblätter
- Taschentücher
- Nagelfeile
- ggf Nagelschere
- Menstruationsequipment (Da weißt du am besten, was du brauchst)
Nicht vergessen: 1. Hilfe und Reiseapotheke für deine Radtour
Erste-Hilfe-Sets gibt es als Reisesets bei Outdoor-Ausrüstern fix und fertig in einer handlichen Tasche zusammengestellt.
In jedem Fall gilt: Achte auf Verfallsdaten.
Erste-Hilfe-Set: Das sollte auf jeden Fall dabei sein
- steriler Verband
- sterile Mullbinde
- sterile Vlies-Wundkompressen
- Pflaster und ggf. Tape
- sterile Handschuhe
- Wundspray
- Rettungsdecke
Reiseapotheke: Damit du auf deiner Radtour ohne Beschwerden bleibst
- Mückenschutz
- Insektenstichgel
- Zeckenkarte/Zeckenzange/Pinzette
- Durchfallmittel (z. B. Kohletabletten)
- Schmerzmittel
- ggf. Antiallergikum
- Wundschutzcreme (zum Schutz vor wunden Fahrrad-Popos)
- weitere Medikamente je nach Reiseland und persönlichem Bedarf

Gut vorbereitet: Ersatzteile für eine Fahrradpanne einpacken
- Kabelbinder
- Gaffa-Tape
- Multitool
- Flickzeug und/oder Ersatzschlauch
- Reifenheber
- Luftpumpe
- Nippelspanner
- Schmutzlappen
- Kettenöl
- Gummihandschuhe (gegen verschmierte Öl-Finger)
Auch wichtig für deine ultimative Fahrradtour Packliste: Dokumente
- Ausweis/Reisepass
- Bargeld, Geldkarten, Kreditkarte
- Krankenversicherungskarte
- ggf. Nachweis Auslandskrankenversicherung
- Notfallnummern (Versicherungen etc.)
- Mitgliedskarte Mobilitäts- und Pannenservice (ÖAMTC, ADFC, etc.)
Packliste der nützlichen Kleinigkeiten
- Handyhalterung
- Taschenmesser
- 2–3 Wäscheklammern
- Feuerzeug
- Spanngurte
- Notizheft, Tagebuch, Stift
- Kartenmaterial oder Reiseführer
- Nähzeug
- Ohrstöpsel
- kleiner Faltrucksack oder Turnbeutel (beispielsweise für Einkäufe, Einkehrschwünge, Sightseeing)
Extra-Tipp:
Es gibt auch Reisewäscheleine mit Klemmkugeln statt Klammern – super, wenn du campst gehts.
Trotzdem empfehlen wir Wäscheklammern – so kannst du feuchte Kleidung von Vortag beim Fahren am Rad trocken.
Sorg für ausreichend Verpflegung
Wenn du so durch die Landschaft fliegst, merkst du oft gar nicht, wie viel Energie du verbrauchst. Und dann trifft er dich plötzlich wie ein Pfeil – der Unterzucker.
Bei der Verpflegung gilt daher ausnahmsweise: lieber zu viel als zu wenig!
Das solltest du immer mitnehmen
- 2 Trinkflaschen oder Camelbag (1,5 - 2l)
- Brotzeitbox oder geeignete Alternative
- Müsliriegel und kleine Snacks
- Trockenfrüchte und Nüsse
- kleine Jause für das große Hungerloch
Wenn du dich selbst versorgen möchtest
- Kaffee oder Tee
- Müsli, Porridge oder was du eben zum Frühstück benötigst
- ggf. (Pflanzen-) Milch (Achtung: Haltbarkeit unterwegs)
- mindestens eine Mahlzeit (beispielsweise die obligatorische Dose Ravioli)
Von Kamera bis zu Ladekabel: Technik-Ausrüstung zusammenstellen
Technik, die du auf deiner Fahrradtour immer dabei haben solltest
- (Fahrrad-)Licht (Wenn du einen Dynamo am Rad hast, nimm zusätzlich eine kleine Taschenlampe mit)
- wenn du eines hast: Netzteil fürs E-Bike
- Handy
- Powerbank
- Ladekabel für alle Geräte
- USB-Netzteil
- ggf. Fahrradcomputer/- Navi
- ggf. Verlängerungskabel
Optional: Ausrüstung für Unterhaltung und Dokumentation deiner Radtour
- Köpfhörer und/oder Musikbox
- E-Reader (alternativ: Bücher aufs Smartphone laden)
- Steckdosenadapter
- Kamera
- Smart-Watch
- Ersatz-Akkus
- Selfiestick, Gimbal, Drohne, Mikrofon (je nachdem, wie professionell du deine Tour dokumentieren möchtest)

Optional: Bereite dein Camping-Gepäck vor
Campingausrüstung für deine Radtour
- Zelt
- Zeltunterlage
- Isomatte
- Schlafsack
- ggf. Schlafsack-Inlett
- Kopfkissen (alternativ: mit Kleidung gefüllter Packsack unter dem Schlafsack)
- Taschenlampe oder Stirnlampe
- evtl. Sitzkissen, Picknickdecke oder Ultraleichter Campingstuhl
Zubehör für die Campingküche
- Campingkocher
- Gas oder Brennstoff
- Kocherzubehör (Windschutz, Gasschlauch)
- Feuerzeug
- Kochgeschirr
- Becher/Tasse
- Besteck
- Spülmittel
- Spülschwamm/ Lappen
- ggf. Salz/Pfeffer
Extra-Tipp:
Wenn du Camping ausprobieren möchtest und nicht gleich mehrere hundert Euro für Ausrüstung investieren möchtest, kannst du sie hier auch mieten.
Die richtigen Packtaschen für deine Radtour
Das pragmatischste Radreise-Gepäck, dem ich bislang begegnet bin, war eine große Sporttasche und ein Zelt in einem 5-Euro-Drahtkörbchen. Das Ganze war fixiert mit einem Spanngummi auf einem alten 3-Gang-Damenrad mit Rücktrittbremse. Läuft!
Unsere Erfahrung zeigt, die drei Taschenklassiker machen Sinn:
- 2 große Gepäckträgertaschen (zwei einzelne sind einfacher im Handling als eine Doppeltasche)
- Lenkertasche
- ggf. 1-2 Rahmentaschen für Werkzeug etc.
Ein Rucksack kann eine Ergänzung sein, aber als Hauptgepäckstück ist er nicht empfehlenswert, weil du das ganze Gewicht immer auf deinen Schultern, deinem Rücken und damit auf deinem Allerwertesten hast.
Extra-Tipp:
Eine Investition in hochwertige Markentaschen lohnt sich, wenn du regelmäßig mit dem Rad auf Tour gehst. Wir haben aber auch mit Mittelklasse-Fahrradtaschen gute Erfahrungen gemacht.
Extra-Tipps: Packe deine Taschen mit Struktur
Tipp 1: Packe nach Tagesablauf statt nach Themengebieten
Überlege dir lieber deinen Tagesablauf und sortiere nach Prioritäten:
-
Was brauchst du unterwegs regelmäßig?
Das kommt oben auf oder in Lenker- und Rahmentaschen(n). – Beispiele: Snacks, Handy oder Kamera, Lippenpflege, Sonnencreme, Sonnenbrille, Wertsachen, Dokumente etc.
-
Was brauchst du unterwegs notfalls schnell?
Das kommt oben auf in deine Packtaschen. – Beispiele: Regen-, Wind- und Kälteschutz, Erste-Hilfe-Set, Reiseapotheke etc.
-
Was brauchst du, wenn du längere Pausen machst?
Das kommt wühl-frei in die Packtaschen. Also maximal unter die Windjacke, die du vielleicht ohnehin bei einer Pause überziehst. – Beispiele: Jause, Sitzkissen, Seife, Faltrucksack
Tipp 2: Packsäcke für Ordnung und schnellen Zugriff
Was du nicht griffbereit brauchst, sortierst du am besten in Packsäcken. Fasse hier wieder nach Zweck zusammen. – Beispiele: Duschsachen, „Zivilkleidung“, Schlafklamotten
Hierfür eignen sich:
-
wasserdichte Packsäcke:
zusätzliche Kosten, zusätzlicher Regenschutz, wieder verwendbar
-
Gefrierbeutel und Plastiktüten:
keine Extraanschaffung, zusätzlicher Regenschutz, oft nach einer Tour unbrauchbar
-
Obstbeutel:
geringe Kosten, wieder verwendbar, kein zusätzlicher Regenschutz
Tipp 3: In jeder Hinsicht – Mut zur Lücke
-
Trau dich, Dinge wegzulassen!
Auch wenn du sie eventuell brauchen könntest. Notfalls gilt: kmk, kann man kaufen.
-
Trau dich, unperfekt zu sein!
Nutze Dinge, die du eh zu Hause hast und genieße lieber einen Tag länger deine Tour, statt die optimale Ausrüstung zu kaufen. (Denk an die Reisetasche im Drahtkörbchen)
-
Trau dich anzufangen!
Mit jeder Tour lernst du dazu.
Wenn etwas gut für dich funktioniert hat: super
Wenn nicht: hau ein Ei drüber!
Kleine Anekdote zum Schluss
Hannes hatte seine erste Radreise mit einem Rennrad aus den 70ern und einem großen Rucksack unternommen. Die Kombination aus großem Gewicht von oben, hartem Sattel und 8 Bar Reifendruck macht auf Dauer keinen Spaß!
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